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Ideen und Tipps für einen entspannten
Umgang mit Deinem Kinderwunsch
Jeder, der sich mit dem Thema Kinderwunsch auseinandersetzt stellt sich irgendwann die Frage, ob er das Geheimnis – dass es nicht so einfach klappt, mit dem eigenen Kind – vor anderen preisgibt. … und warum ist es überhaupt ein Geheimnis?
Dahinter stecken Emotionen wie Schuld und Scham, über die wir nicht gerne sprechen. Oft ist es auch die Angst mit zwar gut gemeinten, aber dennoch banalen Kommentaren wie: Fahrt doch mal in den Urlaub… oder Du arbeitest Zuviel… oder bei meiner Freundin hat es auch erst nach 3 Jahren geklappt konfrontiert zu werden.
In der eigenen Familie ist es oft die Schuld, die uns schweigen lässt… Mann oder Frau fühlen sich schuldig, da sie die eigenen Eltern nicht zu Großeltern machen können – denn dieser Wunsch wird von den Großeltern in spe - häufig schon bald nach der Hochzeit an ein Paar herangetragen. Auch bringt es die Sorge mit sich, den eigenen Eltern mit dieser „Hiobsbotschaft“ Schmerz zuzufügen.
Über den Kinderwunsch sprechen – Pro und Contra
Die Entscheidung über die eigene „Kinderwunsch – Herausforderung“ mit der Familie und Freunden zu reden hat Licht- und Schattenseiten:
Positiv ist sicher, dass es im eigenen Umfeld Menschen gibt, die einfach da sind, wenn man jemanden zum Zuhören braucht. Auch wenn man in dieser Zeit unter Stimmungsschwankungen leidet oder nicht an Freizeitaktivitäten teilnehmen möchte, kann es positiv sein, wenn die Familie Bescheid weiß, weil man sich nicht immer auf's Neue erklären muss.
Nachteile können sein, dass – je länger die Herausforderung anhält – Familie und Freunde verunsichert sind, Sorge haben etwas „Falsches“ zu sagen. Oder aber es hat Auswirkungen auf das Einladungsverhalten plötzlich wird man nicht mehr zum Grillen eingeladen – weil zuviele Kinder vor Ort sind. Freundinnen wenden sich ab, weil sie Angst haben von der eigenen Schwangerschaft zu erzählen. Was ist das, was einem da entgegenschlägt? Ist es vielleicht Hilflosigkeit? Von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch wird diese Hilflosigkeit leider allzu oft als „Mitleid“ wahrgenommen …. gut gemeinte Rücksichtnahme kann leider auch verletzen und führt ggf. dazu, dass Freundschaften zerbrechen oder familiäre Bindungen einen Knacks bekommen.
All diese Reaktionen machen etwas mit Dir, mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin – auf Dauer leider häufig einsam!
Tipps wie du über deinen Kinderwunsch entspannt sprechen kannst
Ich habe hier ein paar Ideen zusammengestellt, die dazu beitragen können, dass ein entspannter Umgang mit Eurer Thematik auch im Freundes- und Familienkreis möglich ist.
Wenn Ihr Offenheit wählt, ist eine Möglichkeit deutlich zu machen, was für Euch hilfreich ist oder was Euch unterstützt:
Wir wünschen uns, dass Ihr uns sagt, wenn Ihr Euch gerade hilflos unserer Situation gegenüber fühlt. Das fühlt sich für uns besser an, als wenn Ihr mit gutgemeinten Ratschlägen oder banalen Vorschlägen versucht Eure eigene Unsicherheit zu überspielen.
Wir wünschen uns, dass Ihr uns nicht ständig fragt wie es läuft; wenn wir etwas zu erzählen haben, dann machen wir das gern.
Wenn ich traurig bin, dann möchte ich einfach nur in den Arm genommen werden.
Wir freuen uns, wenn wir weiterhin im Freundes- und Familienkreis zu Feiern oder Freizeitaktivitäten eingeladen werden; bitten Euch aber auch einfach zu akzeptieren, wenn wir ab und an ohne Begründung absagen.
Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, wie wir eine Einladung z.B. zu einer Feier auffassen würden, weil auch Kinder dabei sind, dann fragt uns einfach, ob wir Lust haben dabei zu sein.
Wir freuen uns, wenn wir manchmal einfach nur erzählen können und ihr uns zuhört.
Aus meiner Sicht ist es sinnvoll die eigenen Wünsche gegenüber Freunden so oder ähnlich zu formulieren; dies kann für Klarheit auf beiden Seiten sorgen und Freundschaften weiterwachsen lassen. Gegenüber der eigenen Familie sehe ich es genauso; als Wunsch oder als Bitte formuliert führt es eher zu tieferen Bindungen, weil die Familie Eure Reaktionen besser einordnen kann.